Rui C. Antunes
qui., 14 de nov.
|Brandenburg an der Havel
"mo-ve" (Kairos Quartett)
Horário e local
14 de nov. de 2024, 19:30 – 20:40
Brandenburg an der Havel, Grabenstraße 14, 14776 Brandenburg an der Havel, Germany
Sobre o evento
Sonderkonzert des Kairos Quartetts im Brandenburger Theater mit
Erik Satie [1866 – 1925] • Avant–dernières pensées für Streichquartett [1915/2011] (Bearbeitung von C.v.Wrochem)
Makiko Nishikaze • mo-ve für Streichquartett [2024] UA
György Kurtág [*1926] • Quartetto per archi op. 1 [1959]
Giacinto F. M. Scelsi [1905 – 1988] • 3. Streichquartett [1963]
mo-ve befasst sich mit schwebender Musik – fast schon „Idyllen“ – unserer Zeit, aus derFeder international bekannter Komponierender, beginnend im frühen 20. Jahrhundert inFrankreich mit Musik von Erik Satie über György Kurtág und Giacinto Scelsi bis hin zurUraufführung der japanischen Komponistin Makiko Nishikaze.
Zunächst entführen uns die drei „Idyllen“ der Avant-dernières Pensées (vorletzte Gedanken“,1915) in eine leichtfüßige, zart selbstironische Welt. Erik Satie, das Enfant terrible derMusikszene im Paris des frühen 20. Jahrhundert, komponierte sie original für Klavier.Claudius von Wrochem hat sie für Streichquartett bearbeitet.
Fast schwebend wirkt auch mo-ve für Streichquartett (2024) der in Berlin lebendenjapanischen Komponistin Makiko Nishikaze. Das Auftragswerk des Vereins für denausgefallenen Klang wird heute uraufgeführt und steht somit im Zentrum des Abends. Es istein eher stilles und verträumtes Stück, in dem die vier Mitglieder des Quartetts eigeneklangliche Wege gehen, um dann wieder in Passagen gemeinsamen Klangs zuverschmelzen. Für 2025 ist die Uraufführung der Fassung von mo-ve mit Video geplant.Intensive Natureindrucke in Nahaufnahmen, u.a. von Wasserbewegungen hat Nishikaze hierzu fast schon meditativen Sequenzen montiert, die sich unmittelbar mit dem Klingendenverbinden. Am heutigen Abend lädt die Aufführung von mo-ve dazu ein, sich mittels dereigenen inneren Vorstellung in eine ähnliche Atmosphäre zu begeben.
Der 98-jährige ungarische Komponist György Kurtág entführt uns dann mit den sechsSätzen seines Op. 1 (quartetto per archi, 1959) in eine fein ziselierte, stark konturierteKlangwelt. Es ist eines seiner Hauptwerke, entstanden unmittelbar nach einem intensivenParisaufenthalt, der Kurtág erstmals das Studium der Partituren Weberns ermöglichte, die inUngarn nicht zugänglich waren. Wir können nach den vorangehenden schwebendenKlängen ein wenig in diesen mit Ausdruck stark aufgeladenen seriellen Strukturen ankern.
Die fünf Sätze seines dritten Streichquartetts (1963) des Italieners Giacinto Scelsi wurdenzwar nur wenig später als Kurtágs Op. 1 komponiert. Sie sind jedoch weit von dessendurchsichtiger Struktur entfernt und der seriellen Ästhetik der Zeit entfernt: Scelsi hatMaterial, welches er an seinem kleinen elektrischen Ondiola-Klavier improvisierte undaufnahm, zusammengeschnitten und bearbeitet und von seinem Kollegen Tosatti inmusikalisches Notat transformieren lassen. Seine Musik greift wiederum das Schwebendeauf. Die fünf programmatisch betitelten Sätze tun dies indessen weniger leise als mitunverhofftem, kraftvollem klanglichen Wogen um einzelne Töne, die mäandern undkontrastieren. Wir erfahren ein meditatives Bad in Klängen.
Vorab um 18 Uhr im Foyer: Vernissage der Ausstellung „Friedensbilder“ der Ökumenischen FriedensDekade mit ausgewählten Sätzen der Quartette von Satie und Kurtág.
Brandenburger Theater, Foyer - Grabenstr. 1414776 Brandenburg an der Havel, Deutschland
Tickets: Eintritt frei! Weitere Infos und Reservierung: info@ausklang.org
Eine Kooperation des ausKlang-Vereins mit dem Kairos Quartett und dem Brandenburger Theater.Gefördert aus Mitteln für aktuelle Musik des MWFK (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur) des Landes Brandenburg.